Das Lektorat einer mehrteiligen Roman-Serie mittendrin zu übernehmen, ist eigentlich keine gute Idee. Schon als ich den ersten, bereits veröffentlichten Teil „Erzfieber“ gelesen hatte, wusste ich: Mein Arbeitsstil ist anders, und das wird man beim Lesen merken.
Zum Glück hat sich Marcus Wächtler auf das Experiment eingelassen, mittendrin die Lektorin zu wechseln. Er ist nicht nur ein echter Lieblingskunde – mit klaren Erwartungen und einem entspannten Zeitplan. Er hat auch ein Händchen für spannende Geschichten. „Erzglitzern“ ist so eine – ein Regionalkrimi mit einer jungen Heldin, die unbeirrt an sich glaubt und dafür ordentlich einstecken muss.
Immer wieder bin ich mittendrin auf Sätze gestoßen, die mich schon in der Rohfassung komplett mitgerissen haben. Chapeau!
Dass ich hier und da eingreifen musste, um das Potenzial dieser Geschichte herauszukitzeln und sie richtig zu präsentieren, ist mein Job. Den habe ich hier sehr gern gemacht. Für eine Lektorin ist nichts spannender, als ein Buch beim Werden zu begleiten – wenn der Autor bereit ist, über seinen Schatten zu springen, eigene Fehler einzugestehen und an sich zu arbeiten.
Auf den dritten Teil freue ich mich schon!
-> „Erzfieber“ bei Amazon kaufen: